Heute habe ich mit einer Bekannten ein langes Gespräch geführt und was ich davon halten soll weiß ich noch gar nicht.

Ich erzähle das hier nicht ohne ihr wissen, aber es war ein interessantes Thema und ich bat sie darüber schreiben zu dürfen. Nicht das jemand denkt ich würde private Gespräche hier einfach wieder geben.

Ich nenne sie jetzt mal M.

Wie viele Frauen hat auch M. keine Kinder, es hatte sich einfach nicht ergeben. Nach der Berufsausbildung, ging es direkt ins Berufsleben, sie und ihr Mann fühlten sich dann auch noch zu Jung und so rückte der Kinderwunsch in immer weiterer ferne.

Dann verdienten beide gut und wollten auch auf nichts verzichten, aber jetzt, jetzt tickt die biologische Uhr. Meiner Meinung nach sind es schon Glocken die da schlagen, M. ist mittlerweile 39 Jahre, aber der Wunsch nach einem Kind ist so groß.

Der Kinderwunsch ist natürlich nicht erst seit zwei Tagen da, sie erzählte mir heute das sie und ihr Mann jetzt schon 1 ½ Jahre intensiv versuchen Schwanger zu werden.

Sie bat mich ihr doch zu sagen wie es bei mir so war und in dieser Situation hatte ich schon fast ein schlechtes Gewissen zu sagen, meine drei Jungs sind Wunschkinder und es hat auch immer sofort geklappt.

Ich kann mir das auch schrecklich vorstellen, jeden Monat aufs Neue einen Schwangerschaftstest zu machen mit einem negativen Ergebnis. Seit einiger Zeit führt M. detailliert Buch darüber wann sie Ihre Periode bekommt und wann ihr Eisprung stattfindet.  Da gibt es extra Hefte ein so genannter Eisprungkalender oder auch Schwangerschaftskalender.

Das war das was die beiden bislang probiert haben und ohne Erfolg.

Heute sagte oder ich glaube sie fragte mich ob sie eine künstliche Befruchtung machen soll, eine Baby aus dem Reagenzglas fiel mir als erstes ein.

Ich wusste so gar nicht ob ich ihr jetzt dazu raten sollte oder eben nicht, ich finde das ist eine Entscheidung die einem kein anderer abnehmen kann. Ich habe ja etwas bedenken, bezüglich ihres Alters, mit 39 noch ein Kind haben zu wollen ist ja auch eine Frage, eines gewissen Risikos, ich persönlich würde mit 39 kein Kind mehr bekommen. Aber meine Ausgangsposition ist ja auch anders, ich hab natürlich gut reden, weil ich ja drei Kinder haben.

Ich habe ihr weder davon abgeraten noch zu gestimmt. Ich denke, dass sie diese Entscheidung nur ganz alleine mit ihrem Mann treffen kann.

Auf meine Hilfe und Unterstützung kann sie sich aber verlassen und ich denke das war auch genau das was sie hören wollte.

Nach diesem Gespräch kam sie aber ins schwärmen und malte sich ihre Schwangerschaft aus, wie es sein könnte und wie eine Geburt so ist. Oh je dachte ich und erzählte ihr von meinen zwei natürlichen Geburten, ohne PTA, ohne Schmerzmittelchen und von dem Kaiserschnitt von unserem Kleinen.

Natürlich weiß sie, wie das abläuft, theoretisch, aber nach genauer Schilderung, verging ihr das Lachen und sie sagte das sie ein Kind niemals auf natürlichen weg bekommen würde und das das heute ja auch prima gelöst ist mit dem Kaiserschnitt, keine Schmerzen, den Geburtstermin kann man sich auch noch aussuchen. Das machen Prominete ja auch nur noch, sagte sie.
Ich halte nicht viel davon, wenn es aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist, warum sollte ich mich dem Risiko eines Kaiserschnitts aussetzen, Operation ist Operation.

Ich glaube ich könnte noch 3 Seiten schreiben.

Nach der Entbindung mit einem Kaiserschnitt wäre sie ja auch sofort wieder fit und wenn sie wollte könnte sie in ihren Beruf zurück. Ok, sagte ich, vielleicht findest du für dein Neugeborenes eine Mutti die es dann stillt.  Nein sie will doch erst mal nach der Entbindung zu hause bleiben das Baby stillen und sich allen Mutterpflichten hingeben.

Ich hoffe so sehr das es bald klappt, egal mit welcher Methode. Manchmal soll ja auch einfach ein Urlaub schon zum Erfolg führen, etwas weniger Stress und viel Ruhe.