Kennt ihr das? Sommer, Sonne, Strand und Meeresrauschen – für mich Entspannung pur, zumindest solange man die Augen geschlossen hält oder aufs Meer blickt. Wandert der Blick aber nach Rechts oder Links, wird dieses Gefühl schnell getrübt, denn dann tauchen sie auf, Die „NO GOES“ des Strandlebens.

Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Nationalität kommen Wahrheiten ans Licht, welche besser im Schatten geblieben wären. Hier trifft die harte Realität auf Urlaubsromantik. Zeit über Fakten zu philosophieren die eigentlich, durch idealisierte Werbung und Hochglanzmagazin geprägte Schönheitsideale, keine Daseinsberechtigung mehr hätten.

Kleider machen Leute

Ein Rundblick gewährt Aussicht auf unschön zur Show gestellte Bierbäuche, die das Tragen einer Badehose nahezu überflüssig machen ( wir aber dankbar registrieren, das der Besitzer dennoch nicht darauf verzichtet ). Frauen „oben ohne“, dafür aber „unten mit“ imposanter Scharm- und Achselbehaarung, welche so manchen stolzen Besitzer von starker Schulter- und Rückenbehaarung neidisch blicken lässt.

Getoppt werden diese ersten Eindrücke nur wenn der Blick noch weiter nach unten geht – zu den Füßen. Freie Sicht auf rissige Hornhaut, Hühneraugen, verwachsene Nägel & Co. Mein Ekelbarometer schlägt aus und das Gefühl des Fremdschämens wird aktiviert. Das ist der Moment bei dem ich mich wirklich frage, warum an allen Ecken Bubble Tea Bars eröffnen obwohl doch sicherlich medizinischer Fußpflege Studios sinnvoller wären.

Bei all diesen Bildern kommen einen String-Träger à la Borat, tiefer liegende Brüste ( bei denen der Charity Instinkt geweckt wird – „2 Silicon Patches bitte“ ) oder Socken in Flip Flops eher belustigend vor. Klar, keiner hat sich selber gemacht und auch ich habe etliche Makel und bin Meilen entfernt davon eine Traumfrau zu sein. Und der immer mehr Anhänger findende Schönheitswahn geht mir auch auf die Nerven. Aber muss das sein? Wo es doch für jede Figur auch nette Bademode in allen Farben und Formen gibt? Hier müsste eine „3D-Hologramm-Photoshop-Render-Sonnenbrille“ für Strand, Sauna und Schwimmbad erfunden werden :-). Oder Survival Trainings bei denen man lernt das Kopfkino auszuschalten.

Ein weitaus interessanterer & amüsanterer Zeitvertreib ist es sich Gedanken über die unzähligen Tattoos zu machen. Nicht alle Tattoos lassen auf den ersten Blick erkennen was sie darstellen, unter welchen Umständen sie gestochen wurden oder was der Träger damit ausdrücken möchte. Somit bleibt viel Raum für Interpretationen …. Wobei die Charakterisierung meistens auf Vorurteilen beruht. Zu wenige Merkmale geben (halb)nackt Hinweise auf Charakter, Lebensstil oder Lebenseinstellung. Zum Glück aber müssen wir mit dieser Nacktheit nicht leben und können uns Dank Baumwolle & Co. einhüllen.

Kleider machen Leute“, dieser Spruch wurde mir noch nie so bewusst, wie am Abend, als man dieselben Leute bei Tisch oder in der Bar sah. Doch leider bewahrheitete sich auch der Spruch „Oben hui – unten pfui“. Und die Bilder bleiben …..