Eine Hose, so vielfältig wie die Mode selbst. Es gibt ganze Modemarken die sich ausschließlich auf den Jeansstoff und seine Verwendbarkeit spezialisieren. Und das ist keine Erscheinung der letzten Jahrzehnte. Denn eigentlich hat die Jeans eine Geschichte von Jahrhunderten hinter sich.

Die Jeans wird niemals alt

Die original Jeans ist aus einem festen Baumwollstoff hergestellt, der eine typische Köperbindung zeigt. Diese Bindung erkennt ihr an den schrägen Graten die über den gesamten Stoff laufen. Allerdings wird den meisten Hosen heute mal mehr und mal weniger Elasthan beigemischt. Das sorgt dafür dass sie sich schön an unseren Körper anpasst und nicht steif an uns herunter fällt. Diese Aufrüstung gab es damals, im Mittelalter, noch nicht. Denn genau zu dieser Zeit wurde der Grundstein der Jeans gelegt. Und zwar in der südfranzösischen Stadt Nimes. Die schlauen Franzosen stellten damals eine Art Segeltuch aus Baumwolle her. Diesen nannten sie „Serge de Nimes“. Dieser Stoff war zu der Zeit einzigartig und auch nur in besagter Stadt zu bekommen. Nicht nur die Segel der Schiffe bestanden aus diesem Material sondern auch die Hosen der Matrosen. Durch die Schiffsreise kamen diese Art der Hosen in Gegenden die ansonsten nicht erreichbar gewesen wären. Laut der Legende trugen die Menschen in Genua irgendwann auch diese Hosen da sie sich als ungemein praktisch erwiesen. Sie nannten sie „Genes“, aus dem dann zur späteren Zeit das Wort „Jeans“ entstand. Nach diesen frühen Ereignissen wurde es erstmal wieder ruhiger.

Jeans: Ein Aufbruch in der Neuen Welt

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts. In Kalifornien kam es zum Goldrausch. Ganze Scharen von Europäern wanderten dort hin um ihr Glück zu finden, denn Europa ging es zu dieser Zeit nicht wirklich gut. Einer von ihnen war Löb (Rufname Levi) Strauss. Der 1829 in einem Ort bei Bamberg geborene Strauss machte sich mich circa 18 Jahren auf den Weg um seinen Traum, dort einen großen Tuchhandel aufzubauen, in die Tat umzusetzen. Doch wie das Schicksal es so will wurden ihm auf der langen Überseereise all seine Stoffballen gestohlen. Das einzige was ihm blieb waren ein paar Ballen „Serge de Nimes“. Strauss machte aus der Not eine Tugend und fing an aus seinem übrigen Stoff derbe Hosen mit insgesamt 5 Taschen zu schneidern. Die Taschen sicherte er mit Nieten. Diese Hose lies er sich umgehend unter dem Namen „501“ patentieren. Den größten Zuspruch fanden diese robusten Hosen bei den Goldgräbern. Endlich hatten sie Hosen die nicht alle Nase lang kaputt gingen und Taschen für ihr Werkzeug hatten sie auch noch. Jeans in allen Formen

Woher kommt die „Denim“

Einziger Haken war der Name „Nimes“, den die Amerikaner durch ihre Sprache ziemlich fix in das Wort „Denim“ umtauften. Die „Denim“ ist also eine Jeans im klassischen Stil. Heutzutage im 5-Pocket Stil (5 Taschen) aus festem Baumwollgewebe in Köperbindung und der Farbe Blau. Zu diesem Zeitpunkt konnte Staruss (später Marke Levis) nicht ahnen dass die Jeans in den 70er Jahren zu einem festen Bestandteil der Modewelt wird. Es gibt kein Schichten übergreifenderes Kleidungsstück als diese Hose.

Zu Zeiten des amerikanischen Wirtschaftswunders trugen sie selbst Hollywood Größen wie James Dean und Marylin Monroe. Wer kennt es nicht, das Outfit welches James Dean einer ganzen Generation mitgegeben hat. Eine klassische „Denim“ kombiniert mit einer derben Lederjacke. Dieser wurde zum Look der Halbstarken. Marylin Monroe trug die Hose auf ihre eigene weibliche Art. Sie raffte den weiten Bund in der Taille mit einem Gürtel zusammen und kombinierte dazu einen engen Rollkragen Pullover. Die Präsidentenfrau Jackie Kennedy machte die Jeans in gehobeneren Kreisen salonfähig und trug sie zum reiten. In Europa kam erstmals Brigitte Bardot mit der Jeans in die Presse als sie diese zu einer öffentlichen Veranstaltung trug und die Hose dabei in ihre hohen Stiefel steckte.

Die Entwicklung der Jeans

Sie ist nicht nur unsere Lieblingshose sondern kann uns auch ganz schön zum verzweifeln bringen, denn die richtige Passform zu finden kann schon viel Zeit und Nerven kosten.

Hier gibt es eine kurze und knappe Erklärung der gängigsten Begriffe:

Authentic-Used: Hierbei wird die Jeans eine Stone washed- Prozedur ( mit Steinen gewaschen) ausgesetzt und mit Sandstrahlen behandelt. Dadurch bekommt die Jeans ihren typischen „ Schonmal- getragen- Look“.

Baggy: Hier ist eine Hose mit einem ultraweitem Schnitt gemeint. Sie ist eher kastig geschnitten und hat ihre Wurzeln im Hip Hop.

Bell Bottom: Ist bei uns die klassische Schlaghose. Oben einer Körpernaher bis enger Schnitt und ab dem Knie ein trichterförmiger Verlauf zum Saum hin. War in der Hippie-Bewegung sehr beliebt.

Boot-Cut: Die Boot-Cut ist um den Po rum körpernah geschnitten und hat ein sehr gerades leicht ausgestelltes Bein. Macht einen sehr lässigen Look.

Destroyed Jeans: Destroyed ist das englische Wort für zerstört. Diese Art Jeans wirkt kaputt, hat Löcher und Risse.

Karotten-Jeans: Diese Form ist um den Po und Schenkelbereich lockerer geschnitten und läuft zum Knöchel hin eng zu.

Loose Fit: Eine Jeans mit einem bequemen Schnitt. Sie ist weiter in der Passform und engt nicht ein. Perfekt für Frauen mit mehr Kurven.

Regular-Fit: Diese Passform steht dem H-Figurtyp besonders gut. Er ist gerade und hat klassisch die 5-Pocket-Form. Auch Herrenschnitt genannt.

Die Röhre: Wie der Name es schon sagt ist diese Jeans in Röhrenform und hat eine sehr enge Passform. Dadurch wirkt sie sehr sexy. Diese Hose hatte in den 80ern ihren Höhepunkt bei Frauen, wie auch Männern.

Slim Fit (Stretch): Eine enge Passform mit einem hohen Stretch-Anteil.

Tight Fit: Engere Passform als die Slim Fit, daher auch noch mehr Stretch-Anteil. Stark auf Figur geschnitten.

Used wahsed: Used washed Jeans sind Hosen mit Abnutzungseffekten. Besonderheit ist das es an jeder Hose einzeln gemacht wird. Dadurch entstehen Unikate da jede Abnutzung anders ausfällt.

Drei verschiedene Größenangaben und eine Bedeutung

Hier eine Übersichtstabelle die ein bisschen Klarheit im Größen-Dschungel schaffen soll:

Deutsche Damengröße Amerikanische Taillenweite (inch) Amerikanische inn. Beinlänge (inch) Alphabetische Größe
34 26 30/32 XS
34/36 27 30/32 S
36 28 30/32 30/34 S
38 29 30/32 30/34 M
38/40 30 30/32 30/34 L
42 32 30/32 30/34 L
42/44 33 30/32 30/34 XL
44 34 30/32 30/34 XL
46 36 30/32 30/34 XXL