Wer kann eine Mutter-Kind-Kur beantragen?

Einen Anspruch auf eine Kur haben Eltern, die drohen krank zu werden oder die bereits krank sind. Häufig wird eine Kur bei Erschöpfungszuständen oder bei chronischen Rückenschmerzen vom Arzt verschrieben. Sowohl Mütter als auch Väter haben Anspruch auf eine Kur (sogar ggf. pflegende Großeltern) – trotzdem sind 98 % der Teilnehmer weiblich.

Auch Kinder selbst haben Anspruch auf eine Vorsorge-Maßnahme, um einer Gefährdung ihrer gesundheitlichen Entwicklung entgegenzuwirken. Eine Kur dauert meist 21 Tage, wobei 10,- € Zuzahlung pro Tag zu leisten sind.

Bei einer verordneten Kur ist der Arbeitgeber übrigens verpflichtet, das volle Gehalt weiter zu zahlen, da eine Kur ähnlich wie ein Krankenhausaufenthalt zu bewerten ist. Fairerweise sollte der Chef so früh wie möglich (mit Zusage der Krankenkasse) über eine geplante Kurmaßnahme informiert werden.

Meine persönliche Erfahrung aus unserer Mutter-Kind-Kur:

Wir waren damals in Bayern, die Klinik lag super schön, direkt am Chiemsee. Leider wurde mein Kleiner bereits am zweiten Tag krank! Wir schliefen alle in einem Zimmer, das wirklich hellhörig war. Damals war der Kurze erst knapp 3 Jahre alt und, weil es ihm echt nicht gut ging, weinte er viel – vor allem nachts!

Mit Rücksicht auf andere Kurgäste und meinem älteren Sohn, habe ich den Kurzen dann gefühlte 10 Stunden nachts umhergetragen. Morgens war ich dann natürlich total gerädert! Dann konnte er nicht in die Betreuung gehen und ich konnte fast zwei Wochen keinerlei Anwendungen machen. Ich konnte mich überhaupt nicht entspannen! In der letzten Woche wurde es dann endlich besser.

Dennoch hatten wir eine ganz schöne Zeit zusammen und mir tut einfach ein Tapetenwechsel immer gut und wenn man mal nicht zu Hause ist, gewinnt man – trotz mancher Widrigkeiten – einfach mehr Abstand. Jedenfalls geht mir das so.

Manchmal habe ich andere Mütter beneidet

Natürlich waren auch viele Mütter ohne ihre Kinder dort. Ich glaube schon, dass sie wirklich abschalten und sich entspannen konnten. Sie sind sicherlich mit viel (mehr) neuer Kraft nach Hause gefahren.

Andererseits hätte ich es vielleicht eine so lange Zeit ohne meine Süßen kaum ausgehalten und Zeit gemeinsam zu verbringen und zusammen neue Sachen zu erleben war für uns ebenfalls wertvoll.

Wer weiß? Vielleicht mache ich ja irgendwann noch einmal eine Kur – dann vielleicht ohne Kinder …(Eine Wiederholung einer MuKiKu ist in der Regel frühestens nach Ablauf von 4 Jahren möglich, es sei denn eine vorzeitige Leistung ist aus medizinischen Gründen dringend notwendig).

Habt Ihr andere Erfahrungen gemacht? Was findet Ihr besser? Trennung – aber dafür ‚vollgetankt‘ zurück zur Familie, oder lieber gemeinsame Zeit – und dafür doch wieder vielleicht nur mit halb vollem Tank zurück?