Neue Jeanshosen zu kaufen ist für mich fast immer ein Horrortrip. Klar, es mag Leute geben, die sich eine Jeansmarke ausgesucht haben, die seit 50 Jahren immer dieselben Modelle in die Läden bringt, aber ich hab so eine „Marke“ nicht (mehr).

Schnelllebige Mode vs. Klassiker

Jeans Hosen anprobierenFrüher hatte ich auch mal ein paar Jahre den 501-Tick, da war alles recht einfach. Schnitt stand mir, Größe mal eins rauf oder runter und dann ab durch die Dunkelblauphase, bis die Jeans nach vielen Wäschen endlich ausgeblichen war. Aber auch damals nervte mich schon, dass die Hosen mir immer erst nach gut einem Jahr gefielen von der Farbe her.

Heute mag ich keine 501 mehr und habe mir im Laufe der Zeit immer wieder andere Jeanshosen gekauft, die einfach gut saßen. Mal hatten sie ein weit ausgestellte Beine, mal war’s ne Röhre, mal ¾ Länge. Jedenfalls hat sich mein Jeanshosen-Geschmack im Lauf der letzten Jahre sehr verändert und ich ärgere mich heute oft, wenn ich einen meiner Lieblingsschnitte nachkaufen will nach einiger Zeit und es diese Jeans nicht mehr gibt.

Reparieren oder Second Hand einkaufen

Da ich ab und zu auch in Second Hand Shops einkaufe, hat sich meine Jeanssituation nicht wirklich verbessert. Denn: da bekommt man oft herrlich verwaschene Jeanshosen, aber oft eben solche, die schon lange nicht mehr produziert werden. Also habe ich mich damit abgefunden, dass ich mich immer wieder mit anderen Schnitten begnügen muss. Ich achte auf die Farbe, dass diese mir gefällt von Anfang an. Und darauf, dass die Hosen nicht verschlissen sind, dass kann ich auch selbst 🙂

cut out JeansUnd ich bin dazu übergegangen, mir meine Alltagsjeans ab und zu selber zu flicken. Anfangs habe ich sie noch zum Schneider gebracht, wenn sie durchgeschlissen waren, aber da meine Mutter eine Tiptopnähmaschine hat, habe ich den Versuch gestartet, selbst Flicken auf den Hintern zu nähen und bis jetzt habe ich das immer ganz gut hinbekommen.

Ich mag eben am liebsten richtig verwaschene Jeanshosen und deren Stoff wird halt mit der Zeit etwas dünner. Inzwischen finde ich meine Flicken kult und erst neulich habe ich überlegt, ob ich nicht bei der nächsten Reparatur mal Blümchenstoff aufnähe. Wäre nicht das erste Mal, dass ich aus einem Notfall ein Kunstobjekt mache: denn verwaschene Jeans mit Flicken sehen einfach immer anders aus, als die, die man von der Stange gekauft hat.

Das richtige Label (wieder)finden

Vor Kurzem fand ich eine Jeans mit richtigem Elefantenbein in einem Secondhandshop. Die war von „Citizens of Humanity“, einem Label, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Die Hose saß, unten habe ich sie gekürzt und ein Gummiband eingenäht und momentan gehört sie zu meinen Lieblingsstücken!

Ich finde den Namen des Labels toll, aber ich bin mir fast sicher, dass ich auch hier wieder nix mehr finden werde, was so gut sitzt wie diese Jeans. Aber wer weiß, wenn ich irgendwann einen Laden entdecke, der diese Marke führt, werde ich mal eine Runde probieren.

Es gibt ja ein paar Labels deren Jeansschnitte mir meistens gut gefallen und vielleicht ist das ja auch so eines. So einen Tick wie mit den 501 werd ich wahrscheinlich nicht mehr bekommen, da dauerte es mir einfach immer zu lange, bis ich sie schön fand von der Farbe her.

In jedem Fall finde ich es ganz schön schwierig, coole Jeanshosen zu finden. Bisher passiert das eher per Zufall. Wenn ich dann eine gefunden habe, die ich toll finde, dann ist das meistens wie ein 6er im Lotto.