Über Monate zog sich der Führerschein meines Sohnes, als er dann auch noch einmal durch die Theoretische Prüfung gefallen war, hatten wir den Anschein das ihm irgendwie der Mut verlassen hatte. Aber letztendlich setzte er sich noch einmal hin und übte schön seine Bögen. Beim zweiten Anlauf klappe es dann auch mit der Theorie und danach war er nicht mehr auf zuhalten, er absolvierte eine Fahrstunde nach der anderen.

Gestern Morgen war es dann endlich so weit, die praktische Prüfung stand an. Da er schon um 8 Uhr morgens fahren musste, ist er mit der Bahn zum hiesigen Tüv gefahren und ich wollte ihn dann dort abholen, um mich mit ihm über die bestandene Prüfung zu freuen oder gegebenenfalls um Trost zu spenden, falls es nicht klappen würde.

Um 8.35 kam ich am Tüv an und parkte vor dem Tor und mit entsetzten musste ich sehen das er just in diesem Moment erst vom Hof fuhr, oh shit dachte ich, hoffentlich sieht er mich jetzt nicht, dass würde ihn wahrscheinlich nur noch nervös machen.  Er war aber so damit beschäftigt rechts abzubiegen, dass er mich und unser Auto gar nicht wahrnahm. Das hieß für mich, jetzt mindestens eine halbe Stunde vor dem Tüv warten und Däumchen zu drücken.

Gegenüber stand ein kleiner Imbisswagen und dort habe ich dann einen Kaffee getrunken und mich mit der netten Dame unterhalten, so verging die Zeit schneller. Plötzlich sah ich den Golf mit dem er die Prüfung fuhr und mir schlug das Herz bis zum Hals, er sah´s noch hinterm Steuer, ich hoffte das war ein gutes Zeichen und bezahlte meinen Kaffee und ging rüber auf das Gelände vom Tüv. Ich schaute aus einer Distanz von 15 m zu dem Wagen hinüber und sah in sehr ernste Gesichter, und der Prüfer schaute runter und schrieb. Als ich aber sah dass der Fahrlehrer und mein Sohn sich alle Fünfe gaben und lächelten, ja da wusste ich es, geschafft.

Ein Strahlemann stieg aus den Wagen und freute sich so sehr, dass er es geschafft hat und ich mich erst. Da er heute noch eine Klausur schreiben musste, durfte er sich selber zur Schule fahren. Ein seltsames Gefühl neben seinem Sohn im Auto zu sitzen, aber ich muss sagen, gut gemacht.