Nicht Belastbar
Egal ob ich immer zuverlässig, pünktlich, freundlich und loyal bin, einmal vor meiner Chefin die Tränen geflossen und ich galt als Heulsuse und nicht belastbar. Ich sollte mit der Situation von Druck und Misstrauen fertig werden, hatte harte Kritik die ich zu persönlich nahm eingesteckt, so flossen die Tränen und ich stieß auf Unverständnis und Ablehnung.
Einmal überreizt kann ich den Tränenfluss nicht mehr aufhalten, egal ob aus Wut oder Trauer. Es genügt oft dass man sich ungerecht behandelt fühlt.

Wer weint macht sich nackig
Ich habe keine Lust am Arbeitsplatz vor allen anderen Kollegen einen offenen Streit mit einer Kollegin vom Zaun zu brechen, also schlucke ich ihre Unverschämtheiten hinunter, was sie wiederum mir als Schwäche auslegt und mir mit mehr Respektlosigkeit begegnet.
Wenn dann noch eine Stresssituation aufkommt in der ich vernünftig argumentieren will und nicht erst genommen werde ist es oft nicht leicht sich zu beherrschen um sachlich zu bleiben.

Weichei! Geweint wird, wenn überhaupt zu Hause und aus privaten Gründen
Nun habe ich in einem Forum gelesen dass sich das Gegenüber eines Weinenden hilflos und überrumpelt fühlt, ja sogar erpresst.
Alle sollen sehen was sie angerichtet haben..
Das bringt mich doch zum grübeln, da es zumindest auf meine Situation nicht zutrifft.

Mit dir kann man ja nicht vernünftig reden
Doch! Wenn Tränen fließen ist es oft der Grund dass es an Kommunikation mangelt. Wenn derjenige sich vielleicht unverstanden, ausgegrenzt , nicht ernst genommen fühlt, heißt das ja nicht dass er über die Situation nicht vernünftig reden möchte….man darf weiter konstruktiv kritisieren, aus wenn mal Tränen fließen.
Ich will weder Rücksicht noch Samthandschuhe
Ein Tabu

Wäre ich in einer Führungsposition dann hätte dies wohl fatale Folgen für mich. Obwohl mir der Umgang mit Kunden in Stresssituationen nie schwer gefallen ist und ich dort immer freundlich und sachlich bleiben kann.

Finstere Motive
Frauen nutzen Tränen oft mit negativen Intensionen. Sie nutzen sie zur Manipulation um andere weich zu kochen oder mit einem Patzer durch zu kommen.
Das kleine Wörtchen „oft“ macht hier den Unterschied.Natürlich ist mir die Situation peinlich, ich hätte wirklich gerne mehr Selbstkontrolle und bin danach immer wütend auf mich.Ich frage mich oft
„habe ich jetzt trotz positiven Ausgang der Diskussion mir am Ende mehr geschadet durch meine Tränen? „

Also doch ein dickeres Fell?
Vielleicht wäre es für meine Umwelt ja besser mit mir umzugehen, wenn ich statt dessen in solchen Situationen „ bocke“ und „zicke“. Aber kann ich wohl tief verankerte, kaum steuerbare Verhaltensweisen ändern ?

Sollte es mich mal wieder überkommen hoffe ich einfach, dass mir jemand ein Taschentuch und 2 Minuten gibt um mich zu sammeln, damit wir dann weiter diskutieren können.