Wenn der schönste Tag im Leben bevorsteht, planen inzwischen die meisten Trauzeuginnen und Trauzeugen einen Junggesellinnenabschied / Junggesellenabschied für Braut und Bräutigam, der selbstverständlich nicht zusammen gefeiert wird.

Ursprünglich stammt der Junggesellenabschied aus England und wurde damals beim Vater des Bräutigams abgehalten. Auch der Vater der Braut war dabei und es wurde getestet, ob der Bräutigam seine ehelichen Pflichten kennt. Dazu wurde der feinste Zwirn aus dem Schrank geholt und festliche Reden geschwungen.

Die Art und Weise, wie wir Junggesellenabschiede feiern, ist erst in neuerer Zeit hier in Deutschland entstanden.

Eigentlich feierte man früher in Deutschland traditionell einen Polterabend. Hierzu laden Braut und Bräutigam Familie und Freunde ein, die dann jede Menge Porzellan (KEIN GLAS) mitbringen und laut polternd zerschmeißen, um böse Geister zu vertreiben. Die zukünftigen Eheleute müssen dann zusammen die Scherben aufkehren. Auch auf einem Polterabend kann man, wie beim Junggesellenabschied, lustige Spiele spielen und ordentlich trinken.

Blamieren und kassieren beim Junggesellenabschied

Wenn ich mich in meinem Freundeskreis mal umschaue, sehen die Jungesellinnenabschiede eigentlich immer gleich aus. Alle Mädels treffen sich, häufig bei der Trauzeugin, trinken, verkleiden sich mit albernen Shirts, Perücken oder Ähnlichem und gehen dann, meist samstags abends, in die Stadt zum weiter Feiern.

Die arme Braut muss sich hier häufig zum Doll machen und irgendwelche komischen Dinge anstellen, um Geld fürs Feiern zusammen zu bekommen. Häufig werden aus einem Bauchladen Dinge wie Bonbons, Kondome und Kaugummis verkauft oder aber Küsse der Braut. Jeder, der etwas gekauft hat, darf dann auf dem Shirt der Braut unterschreiben.

Auf einem Bierfest habe ich einmal Jungs beobachten können, die einen Junggesellenabschied gefeiert haben und der Bräutigam hatte ein gestreiftes Outfit an und eine Fessel mit Baumstamm am Fuß, festgemacht mit einem Schloss.

Er fands zwar super, dass er immer eine Sitzgelegenheit dabei hatte, aber seine Freunde waren inzwischen alle ordentlich stramm und vergaßen, ihm beim Tragen zu helfen und der Freund, der den Schlüssel fürs Schloss hatte, war auch schon nach Hause gegangen.

JunggesellenabschiedJunggesellenabschied Kreativ und nicht gemein sein

Das Internet bietet aber noch jede Menge andere Ideen und  Spielchen mit unterschiedlich hohen Peinlichkeitsfaktoren. Aber man muss sich bei seinem Junggesellenabschied auch nicht immer blamieren.

Eine schöne Idee fand ich eine Schatzsuche zum Junggesellenabschied.

Diese kann man in freier Natur und tagsüber durchführen. Die Braut oder der Bräutigam bekommen beim Start der Tour Schatzkarten und die dazu gehörenden Schätze müssen innerhalb einer vorgegebenen Zeit gefunden werden. Dabei kann es sich um etwas zu Trinken oder zu Essen oder kleine Geschenke handeln. Den Tag kann man dann mit einem Lagerfeuer und einer Übernachtung im Zelt beenden.

Super fand ich auch, dass eine Braut in der Altstadt singen musste, um so Geld zu sammeln, sie hat allerdings seit über 10 Jahren Gesangsunterricht und es war für alle ein tolles Erlebnis, die Passanten freuten sich auch und wollten sogar eine Zugabe.

Meine persönliche Meinung ist, dass sich die Eheleute an ihrem Junggesellenabschied wie Prinz und Prinzessin fühlen und sich nicht blamieren sollen. Denn es soll ja für alle ein schöner und lustiger Tag werden und nicht nur für die Gäste.