Die Rettung des Osterhasen
Osterhasen ( -imitate ) kann man basteln, backen oder als Dekoration kaufen. Wir aber haben den originalen Osterhasen gerettet! Dies zumindest ist die feste Überzeugung meiner kleinen Tochter. Drehen wir die Uhr aber mal ein paar Monate zurück.
Im Spätsommer letzten Jahres, lebte die Nachbarskatze ihren Jagdinstinkt aus und machte sich über den frischen Wurf eines Wildkaninchens her. Ich muss Euch sagen, das ist wirklich kein schönes Schauspiel. Die Katzen knabbern dabei erst die Vorderläufe ab, um eine Flucht des Opfers zu verhindern und machen sich anschließend über den Kopf her, wobei der Korpus anschließend ungeachtet liegen bleibt.
Zum Glück blieb meinen Kindern dieses Bild erspart, da ich den leblosen Körper gefunden habe. Für den kleinen Zwerg kam jede Hilfe zu spät, aber auf die anderen Jungtiere ( durchschnittlich 5-6 ), wollten ich fortan ein Auge werfen. Ein paar Tage später hatte die Katze wieder eines im Maul und präsentierte mir den Fang stolz. Zugleich sagte mir mein Mutterinstinkt: Dieser Hase muss gerettet werden!“ Wer aber meint, dass die Katze damit einverstanden war, der irrt.
Durch die ganze Siedlung musste ich sie jagen. Albern – aber mit Erfolg, ich bekam die Beute lebend! Was aber machen mit der Handvoll Kaninchen? Zurück in den Bau würde es seine Mutter mit Sicherheit wegen des menschlichen Geruchs abweisen. Zudem lag die Nachbarskatze schon wir auf der Lauer. Somit wurde die Idee geboren, das kleine Kaninchen selber aufzuziehen. Aber wie?
Viele Informationen zur Hasenaufzucht finden sich im Internet. Leider ging aus den Informationen heraus, das eine Wildhasen Aufzucht extrem zeitaufwendig und wenig erfolgsversprechend sei. Somit musste eine andere Lösung gefunden werden.
In der Zwischenzeit taufte meine Tochter den Hasen „Felix“ ( angeregt durch die Geschichten von „Briefe von Felix“ ) und mein Sohn baute eine provisorische Bleibe: Pappkarton mit Heu , frischem Gras und natürlich Wasser. Darin fühlte sich der Nesthocker direkt wohl.
Später brachte mich eine Freundin auf die Idee, den kleinen Findling ins nahe gelegene Tierheim zu bringen. Frohes Mutes und mit der Gewissheit auf eine gute Zukunft für unser Besucher, machten wir uns auf dem Weg. Die Freude darüber hielt allerdings nicht lange an, denn der Tierpfleger vor Ort klärte uns über den Lauf der Natur auf und das das Tierheim nicht der richtige Ort für ein Wildkaninchen sei.
Klar war es naiv zu glauben, dies sei die Lösung. Aber erklärt ihr mal 4 großen Kinderaugen, dass so der Life Cycle aussieht. Zuhause ließen wir Felix mit Tränen in den Augen und der Hoffnung, dass der Kleine seinen Weg gehen wird frei.
Nun, ein halbes Jahr später und wenige Tage vor Ostern, sitzt plötzlich ein Wildkaninchen vor unserer Tür. Mümmelt vor sich hin, schaut uns an und läuft auch nicht weg, als wir nur 10 cm von ihm entfernt sind. So verharren wir einige Minuten aus, bis meine Tochter zu uns sagt: „Mama siehst Du, das ist unser ( Oster- ) Hase Felix. Er kommt von seiner Reise und hält jetzt schon Ausschau nach den besten Verstecken für das Osternest“.
In diesem Sinne: Frohe Ostertage mit viel Sonne ( im Herzen ! )