Es ist nicht nur ein Laden…es ist IKEA! Ivar, Kalle und Kötbullar warten schon. Und alle kommen. Einkaufen bei IKEA, Studenten auf der Suche nach der ersten Einrichtung, junge Familien, Singles, Rentner. Wir sind eine große „IKEA family“. Ob mit oder ohne Kundenkarte. Wer aber verzichtet schon gerne auf Geburtstagsgrüße mit Prozenten.

IKEA

Fotocredit: Inter IKEA Systems B.V. 2013

Auch die IKEA-Kataloge in den Briefkästen verursachen strahlende Augen. Wir können uns nicht sattsehen an herzerwärmenden Familienszenen in gemütlichen Küchen und Wohnzimmern, farbenfrohen Dekorationen und Kleinkram für Bad und Kinderzimmer. Dazu noch diese niedrigen Preise…

IKEA IDEEN

Bildquelle: Inter IKEA Systems B.V.

IKEA Angebote soweit das Auge reicht. Das Paradies, egal ob geplanter Einkauf oder Spontanbesuch.

Nach dem gemütlichen Bummel durch die IKEA Ausstellung, wahlweise mit schlafendem Kleinkind im ausgeliehenen Bollerwagen, ruft das Restaurant! Kötbullar und Co. geben neue Kraft für den Sturm auf die Markthalle mit den Angeboten im Untergeschoss. Auch für die kleinsten Besucher ist von Gläschen bis Hochstuhl alles vorhanden. Wir sollen uns wie zu Hause fühlen. Nur glücklicher.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Kinder am Eingang direkt im Zauberwald zum betreuten Spielen abzugeben, was den Einkauf für die Eltern umso zauberhafter gestaltet.

Und die kleinen verfüherischen IKEA Marketing Tricks?

IKEA Wege

Bildquelle: IKEA / Helmut Stettin

Aber ganz so einfach ist das Leben leider nicht. Nicht einmal bei IKEA, denn das Konzept ist natürlich gründlich durchdacht. Nichts wird dem Zufall überlassen. Schon der Weg durch die sorgfältig arrangierte IKEA Ausstellung stellt sicher, dass der Kunde sich wohlfühlt und in guter Stimmung an allen Produkten vorbei kommt. Ob er sie nun braucht oder nicht. Die Abkürzungen durch kaum sichtbare Seitentüren verwirren nur. Also bleiben die meisten Kunden lieber auf dem vorgegebenen Weg. Denn wenn man schonmal da ist…

In die praktischerweise alle paar Meter bereitliegenden überdimensionalen Einkaufstaschen packt man dann fröhlich ein, was einem unterwegs so begegnet. Ob Trofast oder Mammut, Ore, Ringsjön oder Blanken, man fühlt sich wie im Urlaub in Schweden und die vertrauliche Anrede mit „Du“ suggeriert endgültig die persönliche Beziehung des Kunden zu IKEA. Und somit wird vielleicht so gut wie jeder dazu verführt, deutlich mehr zu kaufen, als er geplant hatte. Und dann steht der ermattete IKEA-Besucher mit wohlgefülltem Kötbullar-Magen an der Kasse und fragt sich, wo wohl all die schönen Dinge auf dem Laufband herkommen. Aber dann winkt er ab, denn schließlich wohnt er nicht mehr sondern lebt schon.

Aber irgendwie hatte ich bisher dennoch noch keine Kaufreue.